Montag, 22. März 2010

Schaffe dir dein Reich.

//Zur Abwechslung mal was Ernstes.

Wo ist eigentlich die Motivation hin, etwas zu erreichen? Warum sollte ich noch jeden Tag aufstehen, mich zur Schule quälen, acht bis zehn Stunden dort verbringen, mich mit allen möglichen Idioten rumschlagen? Danach den selben Weg wieder nach Hause, immer und immer wieder den selben Weg, die selben Plätze und Orte, die selbe Bahnlinie mit ihren ewig gleichen Ansagen und Mustern auf den Sitzen. 
Und wenn man wieder "zu Hause" ist, etwas essen, dann irgendwo Geld nebenher verdienen. Dazu gute Noten schreiben, den Kopf über dem Wasser halten. Schule abschließen. Dann wieder dasselbe Spiel, nur diesmal in der Uni, studieren. Man will ja Geld verdienen.
Damit ist die Kindheit dann entgültig vorbei, auch wenn man sich selber sagt : Ich werd nicht erwachsen. Was bleibt einem schon anderes übrig? Steuern, Rechnungen, Versicherungen, Verpflichtungen. Kommt man dem nicht nach, landet man auf der Straße. Verarmt. 
So oder so kämpft man jeden Tag ums Überleben. Man wird zwar nicht mehr von nem prähistorischen Urtier gepackt, aber das, was heutzutage mit einem passiert, ist genauso schlimm, wenn nicht noch grausamer. Man wird nicht einfach nur noch gerissen und gefressen, man leidet, bis man irgendwann an einem Wintertag auf der Straße erfriert oder einem ein anderes Schicksal verteilt.

Was ist also unsere Motivation? Angst. Angst vor dem Fall, Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit. Sozial abzusteigen. HartzIV beziehen?

Wie einfach ist es da, sich in seiner kleinen Welt zu verkriechen. Türen zu, Fenster abdunkeln. Das Internet. Zocken. Eine Schein-Identität erschaffen. Ein eigenes Reich. Sein Traumschloss auf Sand bauen.

Schwarzmaler sagt man da. Man hat Freunde und Familie. 
Das ist es, das Bollwerk. Nur was ist mit dem Bollwerk von so vielen passiert, die es nicht geschafft haben?

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So, ich musste mir jetzt mal die Missgunst von der Seele schreiben, die RICHTIG schlechte Laune. Ich denke so nicht, aber wenn man etwas übertreibt, wird man es besser los. 

Ich danke für die Aufmerksamkeit. 

 

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